THITZ
Als Thitz Mitte der 1980er Jahre auf einer Reise zu einer Gruppenausstellung in New York die meterhohe Fassadenwerbung entdeckte, die ganze Häuserwände in riesige Werbeflächen verwandelte, war das die Geburtsstunde des „Tüten-Thitz“. Die großflächigen Plakate und Leuchtreklamen im Zusammenspiel mit den Einkaufstüten faszinierten den Weltenbummler. Verrieten sie doch viel über die Städte und ihre Bewohner. Wenn Thitz im Atelier eines seiner Bilder beginnt, schiebt er jene Papiertüten, die in seinen Augen New York, Hongkong, Paris, London oder auch München am besten repräsentieren, solange auf der Grundierung hin und her, bis er den idealen Platz für sie gefunden hat. Dann werden die Tüten aufgeklebt und mit Acrylfarbe übermalt, bis sie zu gestalterischen Elementen geworden sind, die sich ins Gesamtwerk integrieren. Henkel durchbrechen schließlich die Leinwände, stehen im Bild oder ragen darüber hinaus. Sind überall griffbereit, als seien die Gemälde selbst Tüten. Zuletzt fügt Thitz mit flinker Hand jene Tuschezeichnungen ein, deren Detailreichtum man nur aus der Nähe erkennen kann, sie sind das letzte gestalterische Element. „Wer Großstädte malen will“, sagt Thitz, „darf keine ausgedachten Städte darstellen, sondern muss versuchen, das empfundene Erlebnis an sich zu malen, muss alle Geräusche, den Krach, den Staub und die Gerüche widerspiegeln. In eine Sekunde Stadt passt unendlich viel Information – und die will ich darstellen.“ Angela Merkel, Giovanni Elber, Rudolf August Oetker oder auch Frieder Burda, sie alle sind Sammler seiner Werke, die auf ganz besondere Weise die Menschen und Kulturen dieser Welt miteinander verbinden.
„Hinter allem lauert das andere, eine zweite Ebene, die zu betreten nur dem aufmerksamen Beobachter zugemutet und möglich wird.“
Museumsleiter Dr. Stephan Mann, Direktor Museum Goch über THITZ
- 1962 geboren in Frankfurt am Main
- 1997- 2001 Studium der Malerei an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart bei Prof. K.R.H. Sonderborg
- 1989/90 Studium bei Professor Pijuan (Facultad de bellas Artes Universidad de Barcelona)
- Tütenprojekt Kunst-Politik Dialog mit Ministerium für Familie, Kunst, Weiterbildung, BW und Ministerium für Bildung, Schleswig-Holstein
- 2001 Einzelausstellung im German House in New York (United Nations Square)
- 2004 Ankauf durch Sammlung Frieder Burda und Teilnahme an der Eröffnungsausstellung des Museums Frieder Burda, Baden Baden
- Ausstellungen/Buchveröffentlichung „Die Thitz Welt“ in NY, Schweiz, Österreich, Shanghai
- 2005 Erste Thitz-Arbeit in der Sammlung Reinhold Würth (Künzelsau)
- Gestaltung des SWR 3 New Pop Festival Plakates in Baden Baden
- 2006 Ankauf und Ausstellung im Museum Offenburg
- Ausstellung Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
- Int. Ausstellungsreihe und Katalogbuch „Gemalte Städte“ (u.a. NY, Miami…)
- 2007 Miami Children’s Museum, Ausstellung und Tütenprojekt
- 2008 Museumsausstellung „Cultural Centre of the City of Athens“ mit Tütenprojekt (Katalog)
- Museum Goch, Ausstellung „die Aquarelle“
- Ausstellung in Brasilien (Museum de Arte de Londrina)
- 2010 Museumsausstellung mit Katalog „Wundertüte“ in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau und im Museum Heraklion Athen
- 2012 Internationale Ausstellung mit Katalog „Thitz-Art saves the world“ im privaten Sammlermuseum Chungdamn Art Center in der Rumian Collection, Seoul (Korea)
- 2014 Bag Art Global Tütenprojekte im Kunstmuseum Solingen und Museum Erfurt
- 2015 Städtische Galerie Kunstverein Villa Streccius, Landau (Katalog).
• Museum Frieder Burda, Baden-Baden 2004
• Sammlung Würth, Künzelsau 2005
• Giovane Elber-Stiftung, 2008
• Geschenk für Bundeskanzlerin Angela Merkel, 2013
• Sammlung Rudolf August Oetker, Bielefeld 2009 (Bag Art 4 x 2 m)
• Museum of Photography, Seoul, Korea 2013